Mittwoch, 15. Februar 2006

Plötzlicher Kindstod

Magenbakterium ist eventuell Ursache für Plötzlichen Kindstod

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Helicobacter pylorii in der Luftröhre der Säuglinge entdeckt

Manchester/Großbritannien - Mediziner der University of Manchester http://www.man.ac.uk/
glauben, dass ein Bakterium im Verdauungstrakt, das Magengeschwüre und
Herzkrankheiten verursacht, auch für den sogenannten Plötzlichen
Kindstod verantwortlich sein könnte. Sie entdeckten das Bakterium
namens Helicobacter pylorii in der Luftröhre zahlreicher Babys, die aus
ungeklärten Gründen plötzlich verstorben waren. Noch beruht der
Verdacht nur auf Indizien, doch die Forscher liefern eine mögliche
Erklärung mit: Helicobacter führt neben Gewebsentzündungen auch zur
Produktion von Ammoniak
– das bereits in früheren Studien mit dem Plötzlichen Kindstod in
Verbindung gebracht wurde.

Da Helicobacter auch im Speichel vorkommen kann, vermutet das Team
um Jonathan Kerr von der University of Manchester eine Übertragung der
Mikroben von infizierten Erwachsenen. Es hatte Gewebeproben aus Magen,
Luftröhre und Lungen von 32 Babys untersucht, die im Alter bis zu
sieben Monaten am Plötzlichen Kindstod gestorben waren, sowie von acht
Säuglingen mit anderer Todesursache.

Die Forscher suchten in den Proben nach der Präsenz zweier Gene, die
beide auf eine Infektion mit Helicobacter pylorii-Bakterien hinweisen.
In 28 der 32 Proben der ersten Gruppe, aber nur in einer der
Vergleichsgruppe entdeckten die Mediziner eins oder beide Gene,
berichten sie im Fachblatt Archives of Disease in Childhood
http://adc.bmjjournals.com . In der westlichen Welt tragen im
Schnitt zwei Prozent aller Menschen das Bakterium in sich.


Donnerstag, 5. Januar 2006

Männerphantasien

gefunden in der Ausgabe brand eins 7/2001 unter dem Titel:
"Leben, Arbeiten und Lieben sind fast eins", von Peter Lau

Die Trennung von Wert und Arbeit vollzog sich endgültig im Industriezeitalter. Bis dahin hatte es kaum etwas ohne Anstrengung gegeben, kein Heim und kein Essen, nicht den Schutz des Lehnsherren und auch nicht die Hilfe Gottes. Erst mit der Massenproduktion begann eine neue Leichtigkeit des Seins, die allerdings sehr schnell in eine erschlagende Schwere umschlug. Eines der ersten Opfer dieser Gravitation der Seele war Madame Bovary.
Als Ehefrau eines Landarztes, der sie wirklich liebte, hätte die Heldin aus Gustave Flauberts gleichnamigem Roman alles haben können: zarte Liebkosungen sensibler Arzthände, halb betäubte Stunden zwischen Wildblumen auf sonnenüberfluteten Sommerwiesen, das sanfte Knistern von Kaminholz, das mühelos das Toben eines Wintersturms übertönt, der schließlich, verborgen von einer unbeugsamen Hauswand, entmutigt von dannen zieht. Oder anders gesagt: Glück, Sicherheit, Liebe, ein Heim, ein Leben voller Möglichkeiten und mit der Zeit wohl auch einen Funken Ekstase. Was sie stattdessen wollte, war das, was damals wie heute alle wollen, die sonst nichts wollen: einen Bodybuilder in einem BMW mit Ray-Ban-Sonnenbrille und einem Aktienportfolio mit so dicken Eiern, dass es nicht auf die Rückbank passt, und dann durch Miami brettern. Beziehungsweise die 19.-Jahrhundert-Version dieser Idiotie. Doch das ist nicht einmal das halbe Problem. Schlimmer ist: Dies alles sollte einfach so da sein.

Mittwoch, 4. Januar 2006

An article from Archives of Disease in Childhood (http://adc.bmjjournals.com)

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Sehr interessanter Artikel, der sich mit den offiziellen Meinungen und Empfehlungen auseinandersetzt, und der auf die ein oder andere Widersprüchlichkeit hinweist. Z.B. dass die Dinge, die als unbedingt zu vermeiden in bezug auf SIDS empfohlen werden (Schafsfell, Schlafen am Körper der Eltern, Bauchlage), bei Frühgeborenen die Mittel der Wahl sind, wenn es um die Entwicklungsunterstützung zu früh Geborener geht. Spätestens an dieser Stelle fängt man an sich zu fragen, wie das gehen kann.

Infants bed-sharing with mothers
http://adc.bmjjournals.com/cgi/reprint/89/12/1082?eaf


Zur weiteren Recherche sei noch dieser Link genannt:
Archives of Disease in Childhood at http://www.archdischild.com

Stillen und SIDS

Stillen wird im Zusammenhang mit SIDS als eine präventive Maßnahme genannt. Allerdings ist es so, dass die Empfehlung den Säugling nicht im mütterlichen Bett schlafen zu lassen, häufiges Anlegen des Kindes verhindert. Säuglinge, die in direkter Nähe, d.h. im Bett der Mutter schlafen, bekommen im Schnitt 3 Stillmahlzeiten in der Nacht mehr, als die Säuglinge, die getrennt schlafen. Abgesehen davon, dass ich keine Freundin von Funktionalisierungen des naheliegenden Verhaltens bin, ist das Stillen neben vielen anderen Themen durch die Diskussion von SIDS betroffen.

Dienstag, 3. Januar 2006

Nanny Baby Breathe Monitor

Hier ist noch ein Link zu einem Anbieter von "Babyschlafüberwachern". You can find Nanny not only at homes of proud and caring parents,..
"http://www.jablotron.cz/nanny/en/index.php"

Vom Urteil Salomos bis heute

Der Tod im Säuglingsalter war bereits im Altertum ein Thema: in "Salomos" Urteil (Bibel, 1. Könige 3) verstarb in der Nacht ein Säugling. Die Mutter tauschte den toten Säugling gegen den lebenden Säugling ihrer Bettnachbarin. So kam es zwischen den Müttern zum Streit über den lebenden Säugling, wobei die eine Mutter der anderen vorwarf, sie habe ihr Kind im Schlaf erdrückt. Das Urteil Salomos ermittelte die richtige Mutter, nicht jedoch die Todesursache des verstorbenen Säuglings. Die biblische Geschichte galt als Vorlage für die Erklärung des Unfassbaren.
Im Jahre 1632 entstand in England der Begriff  "overlaid and starved at nurse" (erdrückt und verhungert bei der Kinderpflege). Ein Polizeiarzt aus Dundee konnte in der Zeit zwischen 1882 und 1891 bei insgesamt 258 von ihm selbst obduzierten Kindern nur erdrücken vermuten. Er beschrieb eine Häufung der Fälle bei unteren sozialen Schichten und an Wochenenden in Kombination von alkoholisierten Eltern.
Eine andere "Erklärung" war, dass die Kinder durch eine vergrößerte Thymusdrüse ersticken würden. Am Anfang diesen Jahrhunderts wurden  sogar Röntgenbestrahlungen der kindlichen Thymusdrüse durchgeführt - aus präventiven Gründen.
Nachdem in den 50ern und 60ern die häufigste Todesursache durch Infektionen zurückgedrängt werden konnte, trat der plötzliche und unerklärliche Tod eines Kindes wieder in den
Vordergrund. Das "Syndrom" wurde die häufigste Todesursache von Säuglingen.
Die erste internationale Konferenz mit dem Thema
plötzlicher Säuglingstod wurde im Jahr 1963 in Seattle abgehalten. Die Initiative ging von betroffenen Eltern aus, die mehr über die Ursachen erfahren wollten.
1969 wurde die zweite Konferenz abgehalten. Hier lagen dann bereits erste Studien vor und der Begriff des SIDS
(Sudden Infant Death Syndrom) wurde zum ersten mal benutzt. 1979 wurde das SIDS in den ICD Katalog der WHO aufgenommen und somit auch ganz offiziell als eine ernstzunehmende "Krankheit" definiert.

Sonntag, 1. Januar 2006

Plötzlicher Kindstod

Die Unterbindung von zwischenmenschlicher körperlicher Nähe erreicht eine neue Dimension in den Empfehlungen zur Vermeidung des SIDS (SIDS=Sudden Infant Death Syndrome). Die Wortwahl dieses Begriffs erscheint mir interessant. Ich weiß von keinem anderen beschriebenen Eintreten des Todes, das als ein Syndrom bezeichnet wird, also als ein gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Merkmale. Demnach müßte man wohl jeden Todeseintritt als ein Syndrom bezeichnen. Diese Kennzeichnung ist ein Versuch sich medizinisch dem Phänomen zu nähern und gleichzeitig eine "ordentliche" Bezeichnung zu finden. Bei näherem Hinsehen allerdings sind bis heute die einzelnen Symptome, die im Zusammenhang mit SIDS genannt werden, wissenschaftlich nicht außreichend gesichert, weshalb auch die Schlussfolgerungen und Elternempfehlungen als nicht außreichend gesichert angesehen werden müssen. Diese sind Interpretationen von ungesicherten Daten! Da Interpretationen auch immer subjektive Einstellungen widerspiegeln ist es besonders wichtig hinter das angstmachende Konzept von SIDS zu blicken.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Feb, 15:05

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